Kleingarten

Der Kleingarten als Idyll in der Nachbarschaft

Der Kleingarten, auch Schrebergarten genannt, ist fest in der deutschen Geschichte verwurzelt. Schon viele Jahre bietet er gestressten Städtern ohne eigenes Häuschen die Möglichkeit zu entspannen, im Grünen zu werkeln und die frische Luft zu genießen. Neben dem entspannenden Sonnenbad auf der Wiese kann man so im Nutzgarten günstig sein eigenes Biogemüse und -obst anbauen. In Deutschland sind ganze 970 000 Menschen Mitglied in einem Kleingartenverein – damit liegen sie an Europas Spitze. Nur in Polen ist das Gärtnern im Kleingarten mit 850 000 Mitgliedern ebenso weit verbreitet. Besonders in Zeiten zunehmender Lebensmittelskandale wird die Ausschöpfung des Nutzgartenteils immer beliebter.

Tipps für den Kleingarten

Bundeskleingartengesetz
Kleingartenverein
Schrebergarten
Kleingartenwesen

Kleingärten im Wandel der Zeit

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gab es so genannte Armengärten, aus denen sich schließlich die Kleingärten unserer Zeit entwickelten. Damals wuchs die Bevölkerung im Gegensatz zur Wirtschaft rasant an. Durch die Verteilung von Gartenparzellen sollte dem Hunger der Bevölkerung entgegengewirkt werden. 1826 gab es solche Gärten bereits in 19 deutschen Städten und bis heute sind sie aus dem Bild vieler Städte nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2012 gab es die meisten Kleingärten im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Leipzig und Dresden.

Die heute fast synonym gebrauchte Bezeichnung Schrebergarten beruht dagegen auf dem Namen des Leipziger Arztes Moritz Schreber. Sie geht auf die Initiative eines Schulleiters zurück, der im Jahr 1865 einen Schreberplatz als Spielwiese für Arbeiterkinder eröffnete. Später wurden auf diesem Platz Gärten angelegt, die dann wiederum in die Hände der Eltern übergeben wurden, sodass die ersten Schrebergärten entstanden. Die historische Kleingartenanlage Dr. Schreber steht heute unter Denkmalschutz und kann im Rahmen eines Besuchs des Deutschen Kleingärtnermuseums besichtigt werden.


Schrebergarten

Als Kleingärtner neue Bekannte finden

Ein Kleingarten hat viele Vorteile. So tritt man bei Übernahme eines Kleingartens gleichzeitig immer einer Gemeinschaft von Gärtnern bei und wird zudem Mitglied im Deutschen Kleingartenverein. Durch die lebendige Gemeinschaft finden Gartenneulinge schnell Hilfe bei Fragen rund ums Gärtnern. Auch erweitert sich so der eigene Bekanntenkreis. Beim Philosophieren über die richtige Düngung oder die beste Rosenpflanze sind schon so manche Freundschaften entstanden. In der Regel gibt es im Laufe des Jahres verschiedene Feste und Unternehmungen. So bietet das obligatorische Sommerfest viel Gelegenheit bei einem leckeren Bierchen die anderen Gärtner kennenzulernen. Viele Gartenvereine bieten auch Kurse zu bestimmten Themen wie Obstbaumschnitt oder Heckenpflege an.

Deutsches Kleingartengesetz gibt Rahmenbedingungen vor

Wo immer verschiedene Menschen auf relativ kleinem Raum zusammenkommen, sind ein paar Rahmenbedingungen wichtig. Bei Kleingartenanlagen stehen diese im Deutschen Kleingartengesetz sowie in der Satzung des jeweiligen Vereins. Neulinge sollten sich hierdurch aber keinesfalls abschrecken lassen, ein paar Regeln sind bei der Interaktion mit anderen immer wichtig und Klein- bzw. Schrebergärten sind lange nicht so streng organisiert wie oft angenommen wird.

Bekannt ist zum Beispiel, dass die Drittelung der jeweiligen Parzelle festgeschrieben ist. So sollte der jeweilige Kleingarten aus je einem Drittel Nutzgarten, einem Drittel Erholungsflächen also Wiese sowie Blumenbeeten und einem Drittel baulicher Nutzung bestehen. In der Regel gibt es in jedem Garten eine so genannte Laube, die aber nicht zum Wohnen genutzt werden darf. Grillen ist natürlich erlaubt, doch Bedarf der Bau eines festen Grills einer Sondergenehmigung. Auch die Erstellung eines Gewächshauses muss speziell genehmigt werden. Zudem wird darauf geachtet, dass beim Schnitt von Sträuchern und Hecken die jeweiligen Brutzeiten der Vögel beachtet werden. Zudem gibt es Mittags- und Nachtruhe.

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