Stechpalme – Ilex aquifolium

Schon in vorchristlicher Zeit bestand der Glaube, der 1 bis 5m hohe Ilex-Strauch würde Häuser vor Blitzschlag und Mensch und Tier vor Dämonen schützen. Die hübschen immergrünen Zweige mit den leuchtend roten Beeren waren schon im Altertum ein begehrter Schmuck für die weihnachtliche Dekoration. Wie viele andere heilige Schutzpflanzen auch wurde sie im Hausgarten kultiviert. Auf winterlichen Märkten wird jedoch bei uns oft eine amerikanische Ilex Art angeboten, die mehr Beeren und keine Blätter hat.

Der Name Ilex wurde ursprünglich bei den Römern für eine Steineichenart verwendet und ist in ganz Europa beheimatet. Aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter wurde „Ilex“ auch für die Stechpalme verwendet. Der Name Aquifolium bezieht sich auf „acus“ – die Nadel und „folium“ – das Blatt, denn die stachelspitzigen Blätter pieken wie Nadeln. Die Blätter sind dunkelgrün, glänzend und mehr oder weniger gewellt. Ihre Farbe ist ein wunderschöner Kontrast zu den leuchtend roten Beeren. Sie ist weit verbreitet im Unterholz von Eichen- oder Buchenwäldern.

Die Stechpalme im Hausgarten

Stechpalme

Ilex Aquifolium

Ilex aquifolium ist recht anspruchslos in der Pflege. Der Boden sollte humusreich und gut gelockert sein. Der Ilex verträgt keine Staunässe, mag aber auch nicht austrocknen. Er wächst problemlos in der Sonne wie im lichten Schatten. Er wächst recht langsam, etwa 20cm im Jahr, und gedeiht mit Winterschutz auch problemlos in Kübeln. Einen Rückschnitt verträgt sie gut. Auch sonst benötigt sie wenig Pflege. Die Stechpalme ist recht winterhart und hat ein tiefes Wurzelwerk.

Für Früchte benötigt man eine männliche und eine weibliche Form für die Befruchtung. Die beiden Sträucher sollten etwa 4m Abstand zueinander haben. Es gibt aber auch ältere, einhäusige bzw. schein-2-häusige Sorten. Die Früchte sind giftig und erzeugen Brechreiz und Durchfall. Besonders Kinder sind hier schon mit wenigen Beeren gefährdet. Für einige Vogelarten dienen sie als Winternahrung, da die Beeren lange am Strauch hängen bleiben.

Der Ilex aquifolium leuchtet im Winter

Nicht jeder mag mit der stechenden Stechpalme umgehen. Familien mit kleinen Kindern haben oft Scheu vor dem hübschen Ilex mit den giftigen Beeren. Dennoch ist er im Hausgarten durch seine intensiven Farben gerade im grauen, lichtlosen Winter eine Freude. Für den Adventskranz und festliche Gestecke wurde er seit jeher verwendet und die geschnittenen Zweige halten sich lange frisch. Für die Hausapotheke wurden die Blätter des Ilex gegen Fieber und Gicht zu Tee bereitet getrunken. Der argentinische Verwandte der Stechpalme wird zeremoniell als anregende Yerba-Mate aus einem kleinen Flaschenkürbis getrunken.

Bildrechte:
© Image via Flickr – Tambako The Jaguar „Holly and snowBestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr.com
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