Ein wenig Grün steht jedem Büro gut, verbessert die Luft und sogar die Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiter. Genauso wie der menschliche Körper die richtige Nahrung braucht, um optimal zu funktionieren, braucht das Gehirn eine hinreichende Sauerstoffversorgung. Jeder, der schon einmal versucht hat, in einem stickigen, überheizten Raum konzentriert zu arbeiten und kläglich daran gescheitert ist, kann ein Lied davon singen. Eine Möglichkeit, die Luft in Büroräumen für alle so angenehm wie möglich zu halten, ist der Einsatz von Zimmerpflanzen, die zusätzlich auch eine angenehme und beruhigende Raumwirkung schaffen. Doch nicht alle sind dafür geschaffen, denn sie müssen besonders widerstandsfähig gegenüber stark schwankenden Temperaturen, trockener Luft, Staub und Lichtmangel sein, um sich auch langfristig für Büro und Arbeitsplatz zu eignen.
Licht und Schatten
Große Büros wirken oft hell. Je weiter jedoch eine Pflanze vom Fenster entfernt steht, desto weniger Helligkeit kommt bei ihr an. Bereits einen Meter vom Fenster entfernt erreicht sie nur noch ein Bruchteil des Lichts. Für die meisten Pflanzen ist das zu wenig, vor allem in der dunklen Jahreszeit. Hier kann mit Kunstlicht Abhilfe geschaffen werden – alternativ eine Pflanze mit geringem Lichtbedarf auswählen. Bei sehr dunklen Standorten kann es helfen, wenn die Pflanze übers Wochenende auf dem Fensterbrett stehen und Licht tanken darf. Daher ist es wichtig zu beachten, welchen Standort die Pflanze bevorzugt. Einige Beispiele:
Hell oder sonnig:
- Bromelien (Zimmerhafer)
- Kokospalme
- Kaktus
- Flammendes Käthchen
- Monstera
Halbschattig:
- Schwertfarn
- Dieffenbachia
- Drachenbaum
- Grünlilie (zweifarbig)
Dunkel:
- Schusterpalme
- Nestfarn
- Philodendron
- Glücksfeder
- Grünlilie (einfarbig)
Keine Mimosen im Büro
Der beliebte Ficus ist eine kleine Diva – wird er umgestellt, wirft er gern alle Blätter ab. Solche Empfindlichkeiten kann sich eine Büropflanze meist nicht erlauben, oft werden Pflanzen beim Putzen hin und her gerückt oder wandern doch mal an einen neuen Standort. Auch sollte bedacht werden, dass am Wochenende nicht gegossen wird. Fällt die Wahl dennoch auf eine Pflanze, die empfindlich auf schwankende Feuchtigkeitszufuhr reagiert, bietet sich eine Hydrokultur an.
Vertragslaufzeit für Pflanzen
Einjährige Pflanzen müssen ersetzt werden, mehrjährige gepflegt. Eine Mischung aus beidem ist angenehm und bietet Abwechslung. Bei den meisten großen Kübelpflanzen bitte bedenken, dass sie im Winter gern kühl stehen und in einem Klima, das über das ganze Jahr einheitlich bleibt, nicht gut gedeihen. Nur wenn das Büro solche Möglichkeiten bietet, hat man an diesen Pflanzen lange Freude.
Genügend Sauerstoff dank der richtigen Pflanzen im Büro
Da Büropflanzen meist weniger intensiv gepflegt werden als Zimmerpflanzen zuhause und dementsprechend widerstandsfähig sein müssen, werden im Folgenden einige relativ pflegeleichte Arten vorgestellt:
Yucca Palme:
Die Yucca-Palme, die auch Palmlilie genannt wird, gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt, denn sie ist verhältnismäßig anspruchslos, dabei aber mit ihrem dicken Stamm und den in unterschiedlicher Höhe sitzenden Blattkronen sehr dekorativ. Das, was sie besonders ideal für Anfänger macht, nämlich ihre Robustheit und das schnelle Verzeihen von Pflegefehlern, kommt ihr auch als Büropflanze zu Gute. Sie muss nur mäßig gegossen werden und bevorzugt für schnelles Wachstum zwar einen hellen Standort und hohe Luftfeuchtigkeit, nimmt es aber auch nicht übel, wenn beides etwas weniger vorhanden ist.
Elefantenfuß:
Auch der Elefantenfuß, lat. Beaucarnea, ist aufgrund seiner dekorativen Wirkung an vielen Arbeitsplätzen zu finden. Kein Wunder, ist er doch ein entfernter Verwandter der Yucca-Palme. Mit dieser hat er den mäßigen Wasseranspruch gemeinsam, braucht aber im Gegensatz zu ihr sehr viel Licht, wenn möglich sogar durch direkte Sonneneinstrahlung. Er hat einen imposanten, rundlichen Stamm, der wie bei Sukkulenten als zusätzlicher Wasserspeicher fungiert, und aus dessen Ende buschartig lange, schmale Blätter wachsen, die bei ausgewachsenen Bäumen bis zu einen Meter lang werden können. Durch ihre große Oberfläche sorgen sie für eine optimale Sauerstoffversorgung und vertragen durch den eigenen Wasserspeicher auch längere Trockenzeiten und stärkere Klimaschwankungen. Auch das macht den Elefantenfuß zu einer guten Büropflanze.
Schefflera:
Eine weitere beliebte Kandidatin in den Büroräumen und dunklen Wohnungen dieser Welt ist die Schefflera, die unter dem deutschen Namen Strahlenaralie bekannt ist. Bei dieser Pflanze handelt es sich eigentlich um einen kleinen Baum, zu dem sie sich in der freien Natur unter Bildung prächtiger roter Blüten entwickeln würde. In geschlossenen Räumen ist darauf nicht zu hoffen, doch bei ausreichend Licht, also an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung tagsüber, und mäßiger Wassergabe gedeiht sie trotzdem gut. Versorgungsfehler werden bei der Schefflera sehr schnell sichtbar, so deuten gelbe Blattstiele auf Lichtmangel und abgeworfene Blätter auf eine Überwässerung hin. Doch so schnell diese Mängel sichtbar werden, genauso schnell sind sie auch durch das Nachwachsen neuer Blätter vergessen.
Spathiphyllum:
Die Spathiphyllum, die auch unter den verschiedenen Bezeichnungen Scheidenblatt, Blattfahne und Friedenslilie bekannt ist, kennt ebenfalls jeder aus Büros, Wartezimmern oder der eigenen Wohnung. Wie auch die anderen eignet sie sich durch ihre Pflegeansprüche besonders als Büropflanze, denn auch sie muss vor direktem Sonnenlicht geschützt werden, braucht aber ausreichend Helligkeit, die aufgrund großer Bürofenster meistens ausreichend vorhanden ist. Sie braucht regelmäßig Wasser, sollte aber erst gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht etwas angetrocknet ist, was sich sehr leicht einschätzen lässt. Das Besondere an der Spathiphyllum sind ihre schönen krautartig wachsenden Blätter und vor allem die großen weißen Blütenblätter, die den duftenden Blütenstand umhüllen und nach und nach über ein dezentes Hellgrün in das saftige Dunkelgrün der übrigen Blätter übergehen. Ein Prozedere, das bei guter Pflege regelmäßig zu beobachten ist.
Abschließend bleibt zu sagen, dass man generell alle Pflanzen als Büropflanzen verwenden kann, die für Anfänger in der Pflanzenpflege geeignet sind, da diese es auch verkraften, wenn einige Wochen vergehen, bevor jemand ihre Bedürfnisse wahrnimmt.
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