Freiwachsende Fichten sind meist gerade Bäume mit einer dünnschuppigen Rinde und einem quirlförmigen Stamm. Die ursprüngliche Heimat dieses Nadelbaumes wird in Asien vermutet. Heute bedeckt die schnell wachsende Fichte in unseren heimischen Wäldern etwa 3,5 Millionen Hektar Fläche und ist ein bedeutender Lieferant der Holzwirtschaft. Der Anteil dieser Holzart im Westen Deutschlands liegt bei 45 Prozent, im Osten bei 22 Prozent. Verbreitet ist der Baum vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen, im Schwarzwald, Bayrischem und Thüringer Wald. Fichtenholz ist ein oft verwendetes Baumaterial, Fichtenbretter eignen sich für den Aufbau eines Dachstuhls.
Anspruchslosigkeit an Boden und Pflege
Fichten erreichen eine Höhe von 30 bis 45 Metern und werden zwischen 250 und 300 Jahre alt, vereinzelt sogar bis zu 600 Jahre. Die einstämmigen und immergrünen Bäume besitzen eine kegelförmige Baumkrone und eine charakteristische Verzweigung. Die Fichtennadeln sitzen auf den verholzten, kleinen Stielen und bleiben dort zwischen sechs und dreizehn Jahren. Die weiblichen und männlichen Blütenorgane der einhäusigen Fichten sitzen getrennt voneinander. Die Blühreife setzt im Alter von 10 bis 40 Jahren ein, die Blütezeit ist von April bis Juni. Fichten sind in der Regel recht anspruchslos in Bezug auf die Versorgung mit Nährstoffen. Sie benötigen gut durchlüftete und zugleich feuchte Böden, Staunässe vertragen sie nicht.
Die meisten Arten der Fichte gedeihen und wachsen auf feuchten Böden, Lehmböden und an nährstoffarmen Standorten. Sie mögen es eher nicht zu warm, eine konstante Versorgung mit Wasser sollte ebenfalls garantiert sein. Im heimischen Garten eignet sich für die Pflanzung der Nadelbäume eine kühlere, halbschattige Nordlage. Dieser sollte einer Südlage mit praller Sonne vorgezogen werden. Ein Fichtenbaum kann auch im Schatten anderer Bäume recht gut gedeihen. Die beste Zeit zum Pflanzen der Fichten sind die frostfreien Tage zwischen Herbst- und Frühlingsanfang, allerdings darf der Boden nicht gefroren sein. Fichtenbäume werden durch Schneiden zum Verzweigen angeregt, jedoch nur an den Zweigenden, ein zu tiefer Schnitt verhindert das Austreiben.
Ein Baum für fast alle Fälle
Zu der Gattung der Fichten gehören sowohl Zwergformen als Bodendecker, Bäume mit einer Pyramiden-Wuchsform bis hin zum senkrecht stehenden Großbaum. Der Nadelbaum kann auch als Hecke eingesetzt werden, Vorteil ist die ganzjährige Blickdichtigkeit, da eine Fichte ihre Nadeln im Winter nicht abwirft. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sie immer dichter wird und sich nur schwer nachschneiden lässt. Ein weiterer Nachteil ist, dass Fichten ständig Nadeln verlieren, die im Laufe der Jahre eine Nadelschicht hinterlassen und den Boden übersäuern. Wird ein Baum gefällt, eignet sich das Fichtenholz hervorragend als Brennmaterial. Als Fichtenbretter verarbeitet wird die Fichte zu günstigem Baumaterial.
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