Die fast vergessene Quitte
Die Pflanze
Die Heimat der Quitte (Cydonia oblonga) ist Asien und Europa und schon seit dem Altertum verbreitet. Im südlichen Russland wächst sie wild. Es wird in zwei Sortengruppen unterschieden, die Apfelquitte und die Birnenquitte. Der Name des Rosengewächses leitet sich von der Form der Früchte ab.
Anbau und Pflege
Die beste Pflanzzeit für die Quitte ist das Frühjahr. Sie blüht sehr spät, kurz vor der Rosenblüte, und nur sehr kurz. Das Gehölz wächst relativ langsam. Die Höhe und die Breite beträgt ca. fünf bis sechs Meter und mit den Jahren entwickelt sich ein kleiner, breitkroniger Baum. Das Laub und die Früchte sind mit einem filzigen Belag überwachsen, der vor Hitze und Austrocknung schützt. Die erste Ernte ist erst nach vier bis acht Jahren zu erwarten. Quitten lassen sich schlecht vermehren. Die jungen Pflanzen sind meist auf Birnen- oder Apfelstämme gepfropfte Quittenzweige.
Quitten sind wärmeliebender und frostempfindlicher als Äpfel und Birnen und wollen einen sonnigen, geschützten Standort. Sie sollte im Winter vor kalten Ostwinden geschützt werden.
Sie wachsen auf sauren bis neutralen, sandigen bis mittelschweren, durchlässigen Böden. Staunässe mag sie allerdings nicht, aber Trockenheit wird gut vertragen. Als Düngung reicht eine Kompostgabe aller zwei Jahre. An älteren Bäumen sollte nach Ende Februar das verästelte Fruchtholz verjüngt werden.
Quitten sind recht widerstandsfähig, allerdings muss auf schwarzbraun gefärbte Triebspitzen mit eingetrockneten Blättern, den Feuerbrand, geachtet werden.
Empfehlenswerte Sorten:
‚Konstantinopeler‘ – Apfelquitte, sehr ertragreich
‚Bereczki‘ – Birnenquitte aus Ungarn
Die Verwendung
Die Quitte Erntezeit ist sehr spät, dann wenn die Früchte gelb werden und ihren Flaum verlieren. Das ist meist Anfang bis Mitte Oktober, noch vor dem ersten Nachtfrost. Zu zeitig geerntetes Obst ist hart und ungenießbar. Es reift nach, aber schmeckt nicht besonders gut. Ist der Erntezeitpunkt verpasst, müssen die Früchte gleich verarbeitet werden, denn sie sind nicht lagerfähig.
Quitten werden verarbeitet zu:
- Gelee
- Saft
- Mus
- Honig
- Blätter und Samen als Tee
Wissenswertes
Stehen zwei Quittenbäume nebeneinander, wird der Ertrag üppiger ausfallen.
Bildrechte: By Stephen Ausmus, USDA ARS [Public domain], via Wikimedia Commons