Der Raps ist eine äußerst bedeutende Nutzpflanze für die Wirtschaft. Nach Soja ist er die Ölsaat, die weltweit am meisten angebaut und vertrieben wird. Seine Samen werden zur Gewinnung von Rapsöl verwendet, das bereits die Römer vor Jahrtausenden zu schätzen wussten und nutzten.
Allgemeines zum Wuchs und Besonderheiten
Raps gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist ein ein- oder zweijähriges krautiges Gewächs. Sein Wuchs ragt zwischen 30 und 150 cm in die Höhe, wobei er aufrechte und schlange Stängel besitzt, an denen sich die grundständigen und fiederteiligen Laubblätter befinden. In Mitteleuropa wird hauptsächlich der so genannte Winterraps angebaut – in Nordkanada hingegen eher der Sommerraps. Er sollte grundsätzlich nicht mehrere Jahre hintereinander auf einem Feld angebaut werden (besser sind 3 – 4 Jahre Pause), da damit das Risiko für Schädlinge und Krankheiten stark ansteigt. Raps verbessert die Bodenstruktur. Weiterhin ist er frosthart und verträgt Temperaturen bis zu -20 °C.
Standortbedingungen und Bodenqualität
An den Standort stellt er nur wenig Anforderungen. Am besten gedeiht er in einer sonnigen bis halbschattigen Lage. Für den Boden wären folgende Merkmale ideal:
- tiefgründig
- milder Lehmboden oder humoser Sandboden
- nährstoffreich
- pH-Wert von 6,5
- feucht
- hoher Gehalt an Stickstoff, Kalium und Schwefel
Blütezeit und Fruchtbildung
Die Blütezeit beginnt etwa Ende April und dauert bis Anfang Juni. Während dieser Zeit zeigen sich an den gestielten Blütenständen die sonnengelben und vierzähligen Einzelblüten. Nach der Blüte wird die schotenartige Frucht ausgebildet, die circa 5 – 9 cm lang lang ist und in deren Innen sich mehrere Samenkörner befinden. Die Ernte erfolgt in Deutschland meist durch den Mähdrescher im Direktdrusch-Verfahren sobald die Samenkörner schwarz sind (Mitte/Ende Juli). Aus den Samen wird in den meisten Fällen schließlich Rapsöl gewonnen, das hauptsächlich als Speiseöl, Futtermittel, Biokraftstoff und Zusatz für Kosmetikprodukte dient. Der Rapspreis unterliegt deutlichen Schwankungen. Dafür ist die Witterung ausschlaggebend. Im Jahre 2011 sank der Preis, 2012 ist er gestiegen und für 2013 wird wieder ein Preisanstieg erwartet.
Bildrechte: By Daniel Schwen (Own work) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons