Ob während eines ausgedehnten Spazierganges, einer Wandertour oder auch im eigenen Garten – Bäume findet man überall. Sie spenden Schatten, erfreuen mit süßen Früchten und leuchten je nach Jahreszeit in den verschiedensten Farben. Während es für Wild- und Zimmerpflanzen oftmals zahlreiche Literatur gibt, welche es durch bunte Bilder und Beschreibungen vereinfacht, den Pflanzen einen Namen zu geben, fällt es umso schwerer, Bäume zu bestimmen. Es gibt viele verschiedene Arten und Untergruppen unter den Riesen aus Holz. Die verschiedenen Baumarten unterscheiden sich teilweise erheblich in ihrer Morphologie und ihren Eigenschaften, was die einzigartige Komplexität der Natur widerspiegelt. Doch wie werden die Bäume auseinander gehalten und woran kann erkannt werden, um welche Art es sich handelt?
Der einfache Weg um Bäume zu bestimmen
Um einen Baum richtig zuordnen zu können, muss auf verschiedene äußere Merkmale eingegangen werden. Dabei hilft es, sich anhand einiger Kriterien zu orientieren, welche nicht nur auf unterschiedliche Hölzer und Sträucher schließen lassen, sondern auch eine genauere Kategorisierung ermöglichen. Grob wird bei der Baumbestimmung zunächst zwischen Laubhölzern, Nadelhölzern und Sträuchern differenziert, bevor auf feinere Kriterien wie Blätter, Blüten, Früchte und Zapfen sowie Rinde und Borke eingegangen werden kann. Diese Bestimmungsschlüssel helfen dabei, Bäume fachgerecht bestimmen zu können.
Laubhölzer
- Blattmerkmale
Bei Laubhölzern kann zunächst zwischen den unterschiedlichen Blattformen unterschieden werden. In der Regel erfolgt hier eine Kategorisierung zwischen Blättern, welche gegenständig und welche wechselständig am Ast wachsen. Während sich bei der ersten Variante die Blätter stets als Paar gegenüberliegen, sind sie bei wechselständigen Baumarten abwechselnd einzeln angeordnet. Um Bäume zu bestimmen kann bei näherer Betrachtung darauf geachtet werden, ob die Form der Blätter einfach oval gehalten ist, die Blätter eine zusammengesetzte längliche Form besitzen oder ob es sich um nadelförmige sowie schuppige Blätter handelt. - Blüten
Bei der Baumbestimmung erweist sich die Kategorisierung nach Blüten um einiges simpler, als bei Wild- und Zimmerpflanzen. Die Blütenblätter und -kelche sind oftmals recht einfach gehalten und lassen sich lediglich in ihrer Farbgebung (blau/lila, weiß, gelb, rosa, rot/orange, grün) unterscheiden. - Früchte
Je nach Saison können am Baum Früchte zu finden sein, welche zusätzlich Auskunft über die Baumart geben. Unterschieden wird hier zwischen Apfel-, Hülsen-, Kapsel-, Stein- sowie Spaltfrüchten, Zapfen, (Flügel-) Nüssen und Beeren. Ein Großteil der Früchte wird zwar erst im Sommer oder Herbst an den Ästen der Bäume sichtbar – allerdings bieten sie genau dann eine sichere Möglichkeit, um Bäume zu bestimmen. - Rinde/Borke
Wer ein gutes Auge besitzt, kann anhand der Beschaffenheit der Rinde eine Eingrenzung dahingehend treffen, um welchen Baum es sich handelt. Zu betrachten sind hier besonders die Farbe der Rinde und Borke, sowie deren Beschaffenheit. Glatte Rinden, brüchige oder stark verkerbte Borken geben ebenso Aufschluss über die Baumpflanze, wie beispielsweise der Bewuchs durch Moos oder Moschuskraut. Auch kleine Dornen in der Rinde, horizontale oder waagrechte Risse sowie schuppige oder verschachtelte Oberflächen helfen beim Bäume bestimmen.
Nadelhölzer
- Nadelaufbau
Um Nadelhölzer zu bestimmen, hilft zunächst eine genaue Betrachtung der Nadeln. Unterschieden werden kann hier zwischen Bäumen, welche ihre Nadeln einzeln am Zweig tragen und Gewächsen, bei welchen die Nadeln in Gruppen oder Büscheln auftreten. Die Nadeln selbst können entweder lang, spitz und glatt am Zweig wachsen oder auch eine leicht schuppenförmige Struktur aufweisen. - Blüten
Anders als bei Laubhölzern lohnt sich bei Nadelhölzern eine Kategorisierung der Blüten um Bäume zu bestimmen kaum. Stattdessen wird hier nach der Art des Blütengewächses differenziert. Neben Pinaceae Blüten an Kiefergewächsen oder Tannen können an Nadelbäumen auch Blüten gefunden werden, welche ihrem Äußeren nach eher an Knospen erinnern. Diese kleine Blütenform tritt beispielsweise häufig bei Zypressen, Eiben oder Lebensbäumen auf. - Zapfen
Während die Blüten an Nadelhölzern kaum Spielraum für eine gute Baumbestimmung liefern, erweisen sich Zapfen als umso ergiebiger. Allgemein lässt sich leicht zwischen stehenden sowie hängenden Zapfen unterscheiden. Aber auch Beerenzapfen geben schnell Aufschluss über die Baumart. Eine Besonderheit bieten hier kleine knospenartige Zapfen, welche um den Zweig herum oder seitlich an dessen Stiel ungeordnet wachsen. - Rinde/Borke
Die Bestimmung der Baumart nach der Rinde erweist sich bei Nadelhölzern ebenso wie bei den Laubhölzern als Herausforderung. Oftmals sind kleine aber feine Unterschiede für das Auge des Laien nicht deutlich erkennbar; spielen Faktoren wie Standort und Witterung doch eine entscheidende Rolle und können das Aussehen der Rinde deutlich beeinflussen. Dennoch kann sich hier ebenso an den Kriterien festgehalten werden, wie sie bereits im Rahmen der Baumbestimmung der Laubgehölze erfasst wurden.
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