Die Vielfalt der blühenden Ziergehölze sorgen für einen langen Blühzeitraum und erfreuen sich großer Beliebtheit. An einen Schnitt denkt in den ersten Jahren nach der Pflanzung noch niemand und die Freude ist noch groß. Doch mit der Zeit versperren die Pflanzen die Sicht, werden breiter, immer höher, der Platz reicht nicht mehr aus und sie stehen zu nahe an der Grundstücksgrenze. Im Innern vergreisen und verkahlen die Sträucher, denn die Zone des Blühens wandern nach außen und nach oben. Durch angepasste Schnittmaßnahmen ist es wichtig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Blühverhalten und Triebwachstum, sowie ein pflanzentypisches Erscheinungsbild herzustellen. Die aus den Fugen geratenen Größenverhältnisse lassen sich bei diesem Verjüngungsschnitt gleich wieder korrigieren.
Sträucher richtig schneiden
Einige Sträucher können Sie bedenkenlos 50 cm und weniger nach der Vegetationsperiode zurückschneiden, für andere bedeutet dies den sicheren Tod oder Ihre charakteristische Wuchsform würde zerstört. Die Art des Wuchses muss berücksichtigt werden, wenn Sie Sträucher richtig schneiden wollen.
Die nicht mehr blutfähigen älteren Triebe werden bei dem Basitoner Wuchs herausgeschnitten. Dies sind Sträucher, die aufrecht wachsen und sich im oberen Teil verzweigen, wie z. B. Rhododendron und Hasel.
Im späten Winter werden die schwachen Jungtriebe um die Hälfte bis ein Drittel gekürzt bei dem Mesotoner Wuchs. Flache Bögen bilden die Triebe und hängen schon nach kurzer Zeit herab. Es bilden sich Schösslinge auf den Bogenoberseiten und am Stock (Spierstrauch, Schmetterlingsflieder und Hortensien).
Kaum einen Schnitt benötigen winter- und immergrüne Gehölze. Sie werden nur geschnitten, wenn sie über ihren Platz hinauswachsen.
Werkzeug und Technik entscheiden
Die wesentlichen Punkte kurz zusammengefasst:
- eine gute Baumsäge und eine scharfe Gartenschere
- im rechten Winkel den Rückschnitt dicht über der Knospe
- dicht an der Ansatzstelle der Äste oder Triebe den Schnitt ausführen, Wundränder heilen schneller
- kleine Stümpfe sollten beim Rückschnitt vermieden werden
- Äste von unten einschneiden – sonst Rindenabrisse (20-30 Zentimeter entfernt vom Stamm)
- bei mehr als 5 cm Durchmesser Wundpflege
- nicht auf die gesamte Fläche, sondern nur auf die Wundränder kommt Lackbalsam
- Vegetationsruhe ist Hauptschnittzeit; nach Florende bei sehr früh blühenden Sträuchern den Schnitt ausführen
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