Die Spinnmilbe (Tetranychidae) gehört zur Prostigmata Familie und wird zur Unterklasse der Milben zugeordnet. Hiervon sind ca. 1200 Arten bekannt. Die Spinnmilben nisten sich an der Unterseite von Pflanzenblättern ein. Dort spinnen sie fein strukturierte Netze und ernähren sich vom Saft der befallenen Pflanze. Durch die Saugtätigkeit an den äußersten Zellwänden des Blattes bei der Nahrungsaufnahme werden die Pflanzen oftmals geschädigt. Sie gehören zu den am meisten verbreitetsten Schädlingen von Zimmer- und Gartenpflanzen. Die häufigste Art ist die die sog. Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urdassticae).
Milben sind eine auf unseren Breitengraden weit verbreitete Spezies. Sie leben bevorzugt dort, wo es ausreichend Nahrung gibt. Kurz gesagt – wo Pflanzen sind, dort sind auch Spinnmilben. Die optimalen, klimatischen Bedingungen zur Vermehrung der Spinnmilben sind warme, trockene Temperaturen. Dabei gilt je wärmer es ist, desto besser können sich die Spinnmilben vermehren. Wenige Grad Temperaturunterschied, können die Geschwindigkeit der Vermehrung verdoppeln oder gar verdreifachen.
Wie sind Spinnmilben zu erkennen?
Eine Spinnmilbe kommt selten allein. Die Spezies ist durch ein extrem hohes Vermehrungspotenzial gekennzeichnet. Spinnmilben sind ca. 0.5 mm lang und orange, rotbraun oder gelbgrünlich gefärbt. Ist die Pflanze von Spinnmilben befallen, befinden sich die Schädlinge zunächst nur auf der Blattunterseite in unmittelbarer Umgebung der Blattadern. Bleiben die Milben für längere Zeit unbeachtet, befallen sie das gesamte Blatt. Im Anfangstadium des Blattbefalls färben sich die Blätter weißgelblich, die Verfärbungen können aber auch bis hin zu einem silbrigem Glanz übergehen. Schreitet die Schädigung fort, trocknen die Blätter aus und verfärben sich goldbräunlich.
Im Gegensatz zu den anderen Milbenarten produziert nur die Gemeine Spinnmilbe die typischen Netzgespinste. Diese werden bei hoher Luftfeuchtigkeit oder durch das Sprühen von Wasser sichtbar. Gewächshaus-Spinnmilben (Brevipalpus obovatus), Orchideen-Spinnmilben (Tenuipalpus pacificus) und die Kakteen-Spinnmilben (Brevipalpus russulus) befallen zwar auch Zimmer- und Gartenpflanzen, bilden aber keine Netzgespinste.
Spinnmilben Bekämpfen – Wie man die Pflanze rettet
Zur Beseitigung der Spinnmilben haben sich einige Techniken bewährt. Ein Spinnmilben-Hausmittel ist die sog. Kunststoffbeutelmethode. Die Schädlinge gehen ein, wenn sie zu hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Zuvor bewässerte Pflanzen werden anschließend mit transparenten Kunststoffbeuteln bedeckt. Die Pflanze kann das neue Klima ein bis zwei Tage ertragen. Die Spinnmilbenpopulation dieser Pflanze jedoch nicht.
Ein Spinnmilben-Hausmittel ist auch das einsprühen mit Rapsöl oder Weißöl. Die Pflanze wird hierbei an den befallenen Stellen großzügig eingesprüht. Der Schädling erstickt. Des Weiteren existieren biologische Methoden. Fachgeschäfte bieten sog. Raubmilben an, die ein natürlicher Feind der Spinnmilben sind. Einmal ausgesetzt wird die Spinnmilbenpopulation nach und nach von den Raubmilben verzehrt. Sind keine Spinnmilben mehr vorhanden, stirbt auch die Raubmilbe den Hungertod. Ebenfalls im Fachhandel erhältlich sind nützlingsschonende Spritzmittel. Auch Insektizidstäbchen sind ein effektives Mittel zur Bekämpfung der Spinnmilbe.
Kann man Spinnmilben vorbeugen?
Spinnmilbenbefälle an Zimmer- und Gartenpflanzen sind häufig. Es lassen sich generell keine besonderen vorbeugenden Maßnahmen treffen, um einen Befall zu vermeiden. Dennoch ist das kein Weltuntergang. Spinnmilben Bekämpfen ist keine Hexenkunst! Wenn rechtzeitig gehandelt wird, kann jede Pflanze den Pflanzenschädling überleben.
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© Image via Flickr – Kristine Paulus „Red Spider Mite“ Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr.com
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